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Videospiele können nicht nur als Freizeitbeschäftigung dienen, sondern auch als Medium im Unterricht und beim Lernen eingesetzt werden. Im Pädagogischen Zusatzangebot (PZ) „Minetest – Die Stadt der Zukunft“, welches in Kooperation mit dem Landesmedienzentrum entstand, versuchen 14 Schüler:innen eine nachhaltige und zukunftsfähige Stadt zu errichten.

Minetest ist die Bildungsversion des Welterfolgs Minecraft. Es handelt sich dabei um einen riesigen, digitalen Legobaukasten, in dem nicht nur Dinge wie in Lego gebaut werden können, sondern auch Stromkreisläufe simuliert und physikalische Gegebenheiten korrekt berechnet werden können.
Der Auftrag an die Schüler:innen lautete: Errichtet gemeinsam die Stadt der Zukunft! Zu Beginn musste die Planung des Projekts stattfinden. In diesem Prozess wurde der Begriff Demokratie eingeführt und mit Leben gefüllt. Jeder Projektteilnehmer hatte eine Stimme, konnte seine Meinung äußern und musste damit leben, wenn seine Meinung von anderen überstimmt wurde. Von der Bestimmung eines geeigneten Platzes in der Welt bis hin zur Auswahl der Baumaterialien diskutierten die Schüler:innen und fassten Beschlüsse, um ihre eigene Stadt zum Leben zu erwecken.

Im nächsten Schritt stellte sich die Frage, was für eine funktionierende Stadt wichtig ist und welche Probleme dabei auftreten könnten. Plötzlich mussten die Lernenden ihre Problemlösefähigkeit einsetzen, da nicht nur in der Planung, sondern auch während der Bauphase immer wieder unerwartete Komplikationen auftraten, die nach Lösungen verlangten, die gemeinsam beschlossen wurden. In den immer wiederkehrenden Bauphasen konnten die Jugendlichen ihre Kreativität unter Beweis stellen. So entstanden in der Stadt Felder unter Wasser, um Landfläche zu schonen und schwebende Fuß- und Bahnwege, um Grünflächen zu erhalten und Platz zu sparen. Die Stromgewinnung fand über Solarmodule und Windkrafträder statt, um möglichst kein CO² zu erzeugen.

Das Projekt förderte also nicht nur die Problemlösefähigkeit, die Kreativität, das Verständnis von Demokratie und den Umgang mit dem PC, sondern rückte auch die 17 Global Goals in den Mittelpunkt.

Wie verhindern wir Hunger in unserer Stadt, was braucht es, damit es allen Menschen gut geht, wie bekommen wir nachhaltig Rohstoffe und saubere Energie, wie halten wir das Wasser sauber und noch vieles mehr beschäftigte die Schüler:innen bei ihrem Projekt. Da es „ihre“ Stadt war, wurden diese fernen Ziele plötzlich in die konkrete Praxis und Lebenswelt der Jugendlichen transportiert.

Es lässt sich feststellen, dass nicht nur die Motivation der Schüler:innen für das PZ wahnsinnig hoch war, sondern auch ein starker Lernprozess bei den Schüler:innen in Gang gesetzt wurde.

Es wird spannend zu sehen sein, welche kreativen Städte der Zukunft noch an der Hardtschule entstehen werden.